Postrouten von und nach Deutsch-Südwestafrika

1. Nördliche Route Kapstadt

Briefe aus Deutschland wurden über England mit Dampfern der Union Castle Line wöchentlich nach Kapstadt geleitet.

Zwischen Kapstadt und Walfischbai bestand eine fünfwöchentliche Verbindung durch das Schiff "Nautilus".  Die Küstenfahrten wurden eingestellt, nachdem der deutsche Dampfer "Leutwein", den der Leutnant a.D. Troost gekauft hatte, diese Route befuhr. Den Vertrag über die Beförderung der Post zwischen Kapstadt und Lüderitzbucht und Swakopmund übernahm das Reichspostamt am 1. April 1897 und setzte später den größeren Dampfer "Gertrud Woermann" und danach weitere Schiffe der Woermann Linie ein. Die vierwöchentlichen Fahrten wurden bald in vierzehntägliche umgewandelt.

Von Walfischbai, später Swakopmund über Otyimbingue nach Windhoek per Ochsenkarren, (10 Tage).

Dauer der Beförderung von Briefen etwa 40 Tage, für Pakete etwa 50 Tage.

 

2. Südliche Route Kapstadt

Briefe aus Deutschland wurden über England mit Dampfern der Union Castle Line wöchentlich nach Kapstadt geleitet.

Von Kapstadt mit der Bahn nach Port Nolloth – Steinkopf – Ramansdrift – Warmbad betrug die Beförderungszeit etwa 8 Tage.

Dauer der Beförderung von Briefen aus Berlin nach Warmbad etwa 30 Tage.

 

3. Nördliche Route Swakopmund

Postsendungen ab Hamburg wurden mit der deutschen Woermann Linie alle zwei Monate nach Swakop-mund / Lüderitzbucht durchgeführt und von dort weiter nach Windhoek. Beförderungszeit etwa 30 Tage.

 

4. Südliche Route Lüderitzbucht

Postsendungen ab Hamburg wurden mit der deutschen Woermann Linie alle zwei Monate nach Swakop-mund / Lüderitzbucht durchgeführt und von dort weiter über Keetmanshoop nach Windhoek. Beförde-rungszeit etwa 30 Tage.

 

5. Nördliche Route über Angola

Kaum bekannt ist die  Postverbindung von Windhoek – Loanda – Lissabon – Deutschland, siehe Berichte Nr. 145 für Kolonialbriefmarkensammler.

 

Pakete aus oder in das Schutzgebiet konnten auf zwei Wegen befördert werden:

1. mit englischen Dampfern zwischen England und Kapstadt, etwa 6 Wochen Beförderungsdauer.

2. mit deutschen Dampfern direkt nach Swakopmund oder Lüderitzbucht, etwa 10 Wochen Beförderungs-dauer.    

Der Weg über England war zwar kostspieliger als der direkte Weg, aber infolge der geringeren Beför-derungszeit vorteilhafter.

 

Postrouten innerhalb von Deutsch-Südwestafrika

1. Temporäre Postagenturen bei dem Bau der Staatsbahnlinie Swakopmund – Karibib

1897 begann der Bau der Eisenbahn von Swakopmund über Karibib nach Windhoek. Die Post richtete an der jeweiligen Eisenbahnbauspitze eine temporäre Postagentur ein. Die Eisenbahn beförderte die mit der Karrenpost an der Bauspitze eintreffende Post aus Windhoek nach Swakopmund, während die Post aus Swakopmund der am Bahnende haltende Postkarre übergeben wurde. An der neuen Bahnlinie entstanden feste Postagenturen:

am 29. April 1899 in Jakalswater

am 06. April 1900 in Hasis (später in Kubas umbenannt)

am 01. Juli 1900 in Karibib

am 01.Oktober 1901 in Kapenousseu (später in Waldau umbenannt)

Der Bahnbetrieb von Swakopmund nach Windhoek wurde am 1. Juli 1902 eröffnet.

1898 veröffentlichte die Postverwaltung in Windhuk eine "Dienstanweisung für das mit der Beförderung von Postsendungen beauftragte Eisenbahnpersonal in Deutsch-Südwestafrika" .

2. Einrichtung von Feldpostrouten im Eingeborenenaufstand 1904 – 1907

Wird später nachgetragen !